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Gedanken zum Evangelium
Donnerstag, 06.01.2011

Hl. Drei Könige, 6. Jänner 2011
Mt. 2, 10: „Als sie den Stern sahen, überkam sie eine große Freude“
Gedanken von Msgr. DDr. Werner Reiss
Die Geschichte von den drei Weisen hat immer die Phantasie beflügelt. Die Phantasie führt nicht nur in das Ferne, sondern lenkt zurück in unser Heute. Es entsteht die Frage: Wozu sind wir unterwegs und was  hält uns auf unserem Weg? Jeder, der halbwegs denkt, stellt sich sofort die weitere Frage: Was hält uns auf unserem Weg auf? Aus den drei Weisen sind im Mittelalter die Heiligen drei Könige geworden. Sie folgen dem Stern. Der Stern ist ein Heilszeichen. „Unter einem guten Stern“ stehen, das war schon in der Antike das Zeichen des Herrschers. Der Text des Evangeliums ist vielschichtig, ich würde sagen, zusammengeknüpft aus vielen Traditionen. Da gibt es die Tradition der Völkerwallfahrt nach Zion, wo sich jeder Streit aufhört. Da gibt es die Erinnerung an Moses (und Moses ist ja das Vorbild der Matthäus‑Gemeinde, denn Jesus, der Christus, ist ja der neue Moses in der Mitte der Gemeinde). Und die drei Weisen erinnern doch an die Magier am Hof des Pharao, die entmachtet werden. Und dann die Auseinandersetzung mit Herodes – die Auseinandersetzung mit der Macht, die sich nichts gefallen lässt, außer die eigene Machtausübung. Es müssten eigentlich alle Glocken klingen, nicht nur die erbaulichen Weihnachts‑Glöckchen. Es gibt banale Auslegungen der Geschichte (z.B. die astronomische, allerdings: welcher Komet bewegt sich schon im Zick‑Zack?), nun schlage ich folgenden Weg vor:
1. Das Zeichen des Heiles leuchtet vielen auf. Es gibt keinerlei Privileg dafür, dass das Heil bei uns zuhause ist (gegen alle Heils‑Egoismen, seien sie nationaler oder kultureller Herkunft).Wir müssen hellhörig sein für die Zeichen des Heiles, in uns und außer uns.
2. Das bedeutet, dass wir draufkommen, dass unser Leben ein Fragment ist. Niemand von uns kann sein Leben in die gewünschte Form bringen. Ein tiefsinniges Kirchengebet sagt: „Ergänze, was du bei uns angefangen  hast“. „Ergänzen“ heißt nicht, lösche aus, was begonnen wurde, sondern, in aller Demut: Begleite uns weiter im Bewusstsein unserer Unvollkommenheit. „Fragment“ bedeutet keine Defizienz, sondern:
3. Der Mensch ist ergänzungsbedürftig. Zum Beispiel: die Partnersuche, die Suche nach größeren Einheiten, in denen ein größeres Leben möglich sein kann.
Der Stern, das Zeichen der Vollendung, konfrontiert uns mit allem, „was uns auf den Weg gelegt wurde“. Er führt uns weiter. Dass wir den Stern der Erlösung wahrnehmen, in unserem verwickelten und komplizierten Leben und darüber hinaus, das wünsche ich uns allen.

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